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New Work New Life

Entwicklung von Machbarkeitsstudien und Szenarien für den ländlichen Raum

 
Architektur HSA_transfer Nachhaltigkeit Service Learning
Im Modell: Der Pfarrhof in Wolfertschwenden im Unterallgäu © HSA
01.03.2021 - 30.09.2022

Studiengang

Architektur (M.A.)

Projektbeschreibung

Früher war alles anders: Es gab Orte zum Arbeiten und Orte zum Leben. In den Städten war diese Trennung deutlicher als auf dem Land, wo Wohnen und landwirtschaftlicher Betrieb räumlich auf einem Hof sattfanden. Und heute? Im Homeoffice wird Arbeiten und Wohnen eng zusammengerückt und ist mit mobilem Arbeiten überall möglich. Während Wohnraum in Städten knapp ist, gibt es Leerstand in ländlichen Räumen, da Bauernhöfe und andere Gebäude nicht mehr genutzt werden. Gemeinden stehen vor der Herausforderung, neue Nutzungsmöglichkeiten zu finden bzw. anzubieten.

Die Gemeinde Wolfertschwenden im Unterallgäu ist nach Kauf eines alten Pfarrhofes sowie weiterer aktuell nicht mehr genutzter Gebäude im Ort mit der Frage an die Fakultät fĂĽr Architektur und Bauwesen der 91Âţ»­ Augsburg herangetreten, wie die Gemeinde langfristig mit dem baulichen Bestand umgehen kann. Hierzu entwickelten 91Âţ»­de im Masterstudiengang Architektur unter der Leitung von Architektin Prof. M.Arch. Katinka Temme bereits im Wintersemester 2021/22 im engen Austausch mit der Gemeinde erste Machbarkeitsstudien und Szenarien. Aufgabe im Sommersemester 2022 ist es, anhand der gegebenen Strukturen des Pfarrhofes die räumliche und strukturelle Substanz fĂĽr die Themenstellung „Arbeiten und Wohnen auf dem Land” zu analysieren. 

Das Transferprojekt kann fĂĽr viele weitere Gemeinden wertvolle Ergebnisse hervorbringen und bietet groĂźes Potenzial fĂĽr das zentrale Zukunftsthema „New Work New Life”. FĂĽr die Architektur-91Âţ»­den ergibt sich die Chance, gefragte Persönlichkeiten fĂĽr die wirklich brennenden Fragen der Region zu werden.

Begleitet wird das Projekt von HSA_transfer – der Agentur fĂĽr kooperative Hochschulprojekte im Rahmen der Bund-Länder-Initiative Innovative 91Âţ»­.

Wolfertschwenden im Unterallgäu: Wohnen und Arbeiten vor Ort

 
© Gemeinde Wolfertschwenden im Allgäu
Die Gemeinde Wolfertschwenden besteht seit dem freiwilligen Zusammenschluss 1972 aus den ehemaligen Gemeinden Wolfertschwenden, Niederdorf und Dietratried. © Gemeinde Wolfertschwenden im Allgäu

Der Gemeinde Wolfertschwenden geht es auf den ersten Blick gut: Durch die Ansiedlung eines großen international agierenden Unternehmens, scheint die Bevölkerungsperspektive zunächst gut. Die neuen Arbeitswelten lassen allerdings die bisherigen Arbeitsstätten ungenutzt und so „leert sich” damit nicht nur optisch der Ort. Eine weitere Herausforderung stellt die soziale und kulturelle Integration der Bewohner:innen der neuen Arbeitswelt innerhalb der Gemeinde dar.

91Âţ»­de der 91Âţ»­ Augsburg aus dem Masterstudiengang Architektur unter der Leitung von Architektin Prof. M.Arch. Katinka Temme arbeiten seit dem Wintersemester 2021/22 im Transferprojekt „New Work New Life” eng mit der Gemeinde Wolfertschwenden zusammen.

Das Transferprojekt

 

Die Aufgabenstellung beinhaltet drei wichtige und derzeit gefragte Themen:

  • Umgang mit dem Leerstand in der Dorfmitte („Donut-Effekt“).
  • Umgang mit der Neuausweisung von Bauland in der Peripherie der Dörfer („Zersiedelung“, „Landschonende Nachhaltige Planung“).
  • Ideenfindung zur Realisierung eines „Stadt-in-Stadt“-Formats, in dem das Neue Arbeiten sowie alle weiteren Lebensbedarfe berĂĽcksichtigt werden: Von den Wohnräumen, der Gesundheitsvorsorge, den Fitness- und Freizeitangeboten, der Kinderbetreuung bis hin zur Gastronomie. Dieses „New Work New Life” macht die bisherige Trennung der städtischen und ländlichen Strukturen obsolet.

Entwicklung von Machbarkeitsstudien und Szenarien

Wintersemester 2021/2022:

Im Zuge der Bearbeitung wurde deutlich, dass thematisch ein enger Zusammenhang zwischen dem Aufkauf von Einzelobjekten mit dem übergeordneten Problem des Leerstandes, aufgrund einer ökonomischen Entwicklung hin zu neuen Arbeitsformen im ländlichen Raum, besteht.

Eine weitere Aufgabenstellung war die Evaluierung von Planungsstrategien für leerstehende Milchhöfe. Dies ist ein prototypisches Problem vieler Dörfer und Gemeinden, nicht nur im Allgäu.

Die Ergebnisse des Wintersemesters 2021/22 wurden in der Gemeinde Wolfertschwenden ausgestellt und werden Grundlage fĂĽr weitere Planungskonzepte sein.

Sommersemester 2022:

Die Aufgabe im Sommersemester ist es, anhand der gegebenen Strukturen der Höfe die räumliche und strukturelle Substanz von Arbeiten und Wohnen auf dem Land zu analysieren.

In einem nächsten Schritt wird überlegt, wie entweder in den vorhandenen Strukturen (Höfen) moderne und nachhaltige Wohn- und Arbeitsflächen geschaffen oder wie bei Neuansiedlungen von Gewerbe, aber auch Wohnen, zumindest auf den baulichen Bestand sensibel reagiert werden kann.

 
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Aus der Projektarbeit

 
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„Gott schütze dieses Haus“

14.12.2021

Die erste BĂĽrgermeisterin der Allgäuer Gemeinde Wolfertschwenden, Beate Ullrich, ist hocherfreut, dass sich Architekturstudierende der 91Âţ»­ Augsburg ihrer Gemeinde annehmen: Der alte Pfarrhof, der im stark sanierungsbedĂĽrftigen Zustand ist, benötigt planerische Ideen, wie mit dem Gebäude ko...
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Entwurf: Katja Loeb
Entwurf: Katja Loeb
Entwurf: Jannik Gebert
Entwurf: Jannik Gebert
Entwurf: Jannik Gebert
Entwurf: Jannik Gebert
Entwurf: Alisa Schäffer
Entwurf: Alisa Schäffer
Entwurf: Jannik Gebert
Entwurf: Jannik Gebert
Entwurf: Jannik Gebert
Entwurf: Jannik Gebert
Entwurf: Alisa Schäffer
Entwurf: Alisa Schäffer
Entwurf: Alisa Schäffer
Entwurf: Alisa Schäffer
Entwurf: Alisa Schäffer
Entwurf: Alisa Schäffer
 
Ausstellung „New Work New Life” in Wolfertschwenden im Wintersemester 2021/22 © Katinka Temme
Ausstellung „New Work New Life” in Wolfertschwenden im Wintersemester 2021/22 © Katinka Temme
Früher Bauernhof – heute Wohn-Arbeits-Lebens-Raum © HSA
Früher Bauernhof – heute Wohn-Arbeits-Lebens-Raum © HSA
Der Kuhnhof – Ansicht im Schnitt © HSA
Der Kuhnhof – Ansicht im Schnitt © HSA

Publikation: Mitten in Schwaben (3 Bände)

 

Mitten in Schwaben
Band 1 - 3

Was ist regionales Bauen und welche Herausforderungen gibt es aktuell, um nachhaltige Strategien und Nutzungsoptionen fĂĽr das Bauen im ländlichen Raum zu entwickeln? Der Kontext ist komplex: Bauland vs. Agrar- oder Naturflächen, Leerstand vs. neue Nutzungskonzepte, wie Homeoffice und Coworking-Strukturen, Klima- und demografischer Wandel, regionale Baukulturen usw. „Um sensibel auf den Kontext reagieren zu können, braucht es ein Verständnis der Traditionen und Lebensmodelle. Es braucht aber auch ein baukulturelles Bewusstsein fĂĽr Materialien, Bauweisen und Typologien und Architekturen, die einen Mehrwert fĂĽr den Ort und die BĂĽrger:innen schaffen und eine Heimat fĂĽr alle bieten können,“ sagt Prof. Katinka Temme von der Fakultät fĂĽr Architektur und Bauwesen der 91Âţ»­ Augsburg, die die Publikationen gemeinsam mit Prof. Daniel Reisch konzipiert hat.

In dieser Edition sind die Ergebnisse aus dem Masterprojekt „Mitten in Schwaben – Identität im ländlichen Raum“, das im Wintersemester 2020/21 an der 91Âţ»­ Augsburg im Studiengang Architektur durchgefĂĽhrt wurde, zusammengefĂĽhrt.

Band 1: Recherche. In der Recherchephase wurden zuerst übergeordnet Strategien im regionalen und ländlichen Bauen gesammelt, um dann – ausgehend von der Siedlungsgeschichte, den Bauformen und Traditionen Bayerisch-Schwabens – am Beispiel Biberbachs eine städtebauliche und sozialräumliche Analyse durchzuführen.

Band 2: Referenzen. Ergänzt wurde die Recherche (Band 1) durch konkrete internationale Best-Practice-Beispiele. Diese dokumentieren einen Ausschnitt aus dem Status quo der Regionalplanung. Sie zeigen anschaulich, wie Traditionen den sozialräumlichen Kontext bilden und dass jede Landschaft und jeder Bau seine eigene Geschichte erzählt. 

Band 3: KurzentwĂĽrfe. Zum Abschluss sind die 91Âţ»­den der 91Âţ»­ Augsburg in die eigene Entwurfsphase eingestiegen, um ihre Ideen fĂĽr ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Leben in dörflichen Strukturen zu formulieren. Ziel war, anhand eines konkreten architektonischen Entwurfs die zuvor erarbeiteten Parameter sinnvoll in eine dem Ort angepasste Nutzungsmischung, geeignete Typologie und sensible Ă„sthetik/Materialisierung zu ĂĽbersetzen. Der Ort war gegeben, allerdings waren die 91Âţ»­den bei der Wahl der baulichen Größe und Nutzungsanforderung frei. Entstanden sind so zehn eigenständige Positionen, die identitätsstiftend aber auch prototypisch wirken.

FortgefĂĽhrt wurde das Masterprojekt „Mitten in Schwaben – Identität im ländlichen Raum“ im Transferprojekt New Work New Life, das unterstĂĽtzt wurde von HSA_transfer – der Agentur fĂĽr kooperative Hochschulprojekte der 91Âţ»­ Augsburg im Rahmen der Bund-Länder-Initiative .

Prof. Katinka Temme/Daniel Reisch (Hrsg.): Mitten in Schwaben, Band 1-3, 2022

  • Link auf die Publikationen:

Transfer wirkt

 

Im Transferprojekt „New Work New Life” stehen 91Âţ»­de und Lehrende in engem Austausch mit Expert:innen aus der Praxis und aus der Gesellschaft, um „gemeinsam Zukunft zu gestalten”. Dies ist ganz im Sinne des Transferverständnisses der 91Âţ»­ Augsburg.

Ziel des Projekts ist es, im engen Austausch zwischen der Gemeinde und den 91Âţ»­den und Lehrenden der Fakultät fĂĽr Architektur und Bauwesen der 91Âţ»­ Augsburg, neue Lebensräume auf dem Land anzudenken und Raumstrukturen, die auf veränderte wirtschaftliche und gesellschaftliche Anforderungen reagieren, zu entwickeln.

Das Transferprojekt „New Work New Life” wird begleitet von HSA_transfer – der Agentur fĂĽr kooperative Hochschulprojekte der 91Âţ»­ Augsburg im Rahmen der Bund-Länder-Förderinitiative Innovative 91Âţ»­. Dadurch hat die 91Âţ»­ Augsburg die Chance erhalten, im gemeinsamen Austausch mit Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft ihre Transferaktivitäten weiter auszugestalten und ihr Transferprofil zu stärken.

Weitere Informationen:

Partner

 

Externer Partner

Gemeinde Wolfertschwenden

Beate Ullrich

Erste BĂĽrgermeisterin

Kontakt

 

HSA_transfer

Regionales Service Learning

HSA_transfer

Experten fĂĽr eine nachhaltige Entwicklung Augsburgs