Sobald man sich nach ersten Videoexperimenten dazu entschließt, Content regelmäßiger aufzunehmen oder einen professionelleren „Look“ beizubehalten, lohnt sich die Investition in ein . Mit gesammelter Videoerfahrung lassen sich die eigenen Technik-Bedürfnisse klarer formulieren und die Aufnahmeabläufe vereinheitlichen.
Während man dabei noch nicht den vollen Hechtsprung in die Untiefen der professionellen Aufnahmetechnik wagen sollte, erleichtern eine dezidierte Beleuchtung, kombiniert mit hochwertigen Stativen, qualitativ konsistente Aufnahmen. Durch die Unabhängigkeit von natürlichen Lichtquellen (z.B. Tageslicht) lässt sich zu jeder Tageszeit und bei jedem Außenwetter aufnehmen, ohne das größere Wolkenfronten oder Nachteinbrüche für eine plötzliche sorgen. Für ambitionierte Anfänger gibt es hier viel Spielraum und auch die Möglichkeit, das Setup durch eine dezidierte Kamera oder weiter zu ergänzen. Â
Die Setup-Einzelteile:Â
Licht
Kamera
Ton
Mit einem kleinen lässt sich bereits ein großer visueller Qualitätssprung erreichen, ohne zu neuen (und potenziell kostspieligen) Kamera-Ufern aufzubrechen. Das fungiert in unserem Beispiel als namensgebendes „Keylight“, d.h. als die stärkste Lichtquelle im gesamten Belichtungsaufbau. . Die leicht schräge Position sorgt für ein durch den Restschatten definiertes Gesicht, während die Höhe Reflexionen in der Brille vermeidet und ablenkendne Hintergrundschatten vermeidet.
Ein zweites Licht, das , sorgt als sogenanntes „Fill-Light“ für ein ausgeglicheneres Lichtbild, indem es die Schattenseite des Gesichts aufhellt. Positioniert wird das Licht in ähnlichem Winkel und ähnlicher Höhe zum Keylight, allerdings zur Schattenseite des Gesichts gedreht. Für eine leichte Schattenoptik empfiehlt es sich, das Licht proportional auf die halbe Stärke des Keylights einzustellen. Je höher die Stärke des Fill-Lights, desto geringer das , d.h. desto "flacher" ist das finale Bild. Für die ideale Optik ist hier Experimentierfreude gefragt, denn je nach individueller Gesichtsform und räumlichen Gegebenheiten können die gewünschten Resultate variieren.
Sowohl das Keylight Mini als auch das Keylight Air lassen sich zusammen perWifi-Verbindung kontrollieren. Lichtintensität und -temperatur können so im Handumdrehen angepasst werden. Je nach verfügbarem Platz kann das kompaktere Keylight Mini auch durch ein zweites Keylight Air ersetzt werden. Neben dem größerem Lichtdurchsatz ist der Formfaktor der Hauptunterschied zwischen den beiden Modellen. Die Mini-Version lässt sich an zahlreichen und - anbringen, beinhaltet aber kein eigenes Stativ. Die große Bodenplatte und das ausfahrbare Stativ der Air-Version sorgen hingegen für einen festen Stand und flexible Positionierung, nehmen aber deutlich mehr Tischplatz in Anspruch.
Das dritte und letzte Licht im Bunde dient zur farbigen Aufhellung des Hintergrunds. Das ist ein handliches Licht im Scheckkarten-Format, mit dem sich blitzschnell bunte Farbakzente im Bild setzen lassen. Direkt hinter dem Rücken stehend und für ein möglichst flächiges Licht die Wand leicht von unten anleuchtend, verleiht es dem Bild nicht nur ein bisschen Charakter, sondern schafft durch die farbliche Abtrennung vom neutral beleuchteten Vordergrund räumliche Tiefe.
Während sich die technischen Erweiterungen des Mittel-Setups vor allem auf den Lichtbereich konzentrieren, gibt es mit dem eine effiziente Verbesserungsmöglichkeit für die Tonaufnahme. Der Mikrofontischarm mag wie ein Luxusobjekt erscheinen, erleichtert aber die Mikrofonpositionierung um ein Vielfaches. Gerade gestikulierfreudige Sprechende müssen sich damit keine Sorgen machen, aus Versehen mit einem Tischstativ zu kollidieren oder unerwünschte Störgeräusche am Mikrofon zu verursachen. Je nach Nutzung lässt sich das Mikro zudem zurück- oder ausklappen, ohne zusätzlichen Tischplatz in Anspruch zu nehmen. Die Montage erfolgt per Tischklemme oder optionaler Bohranbringung.
Mithilfe des neuen Equipments erweitert sich die technische Komplexität, allerdings bleibt der Gesamtaufbau tischgebunden und behält einen vergleichsweise kleinen Fußabdruck bei. Mit ein paar Handgriffen kann der eigene Schreibtisch mühelos zu einem semi-regulärem Studio verwandelt werden, ohne Arbeitsplatz einzubüßen. Sowohl Lichter, Kamera und Mikro lassen sich über den eigenen Computer steuern und anpassen.
Das bildliche Resultat kann sich bereits sehen lassen, obwohl es "nur" von einer externen Webcam aufgenommen wird. Allerdings empfiehlt sich eine manuelle Aussteuerung der Kamera über die herstellereigene Software für optimale Bildergebnisse. Gerade in Kombination mit farbigen Lichtern können so kameratechnische Probleme vermieden werden. Im automatischen Belichtungsmodus kann es durch bunte Lichtquellen mitunter zu ungewollten Verschiebungen von Farbqualität und Lichttemperatur kommen.
Will man diese Kontrolloptionen auch haptisch bedienen und besser nachverfolgen können, lohnt sich der letzte Schritt zum Profi-Setup.