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In dem Buch „Menschen“ geht es um die Unterschiedlichkeit von Menschen. Es wird eine Vielfalt an Aussehen, Hobbys, Lieblingsgerichten, Religionen und Gött*innen, Behausungen, Festen und Feiertagen, Sprachen und Schriften, sowie gesellschaftlichen Positionen dargestellt. Am Ende des Buches heißt es als Fazit, dass es langweilig wäre, wenn alle Menschen gleich wären. Die Verschiedenheit der Menschen würde die Welt viel bunter und schöner machen.
Der Titel und die ersten Zeilen des Buches suggerieren, dass es um die Vielfalt von Menschen geht: „Jeder Einzelne von uns ist anders als die anderen.“ Allerdings werden die Einzelnen in dem Buch nicht als Individuen dargestellt und beschrieben, sondern als Angehörige von nationalen und ethnischen Gruppen. Diese Gruppen werden zudem fast ausschließlich durchÌýstereotype Darstellungen charakterisiert: In Frankreich essen die Leute Froschschenkel, in Afrika (!) Elefanten. In Bolivien leben die Menschen in Schilfhütten undÌý‱õ²Ô»å¾±²¹²Ô±ð°ù“ tragen Federschmuck.
Unterschiedliche Hautfarben werden entlangÌýrassistischer Einordnungen stark überzeichnet. Amerikanische Ureinwohner*innen haben eine rötliche undÌýasiatisch gelesene Menschen eine gelbliche Hautfarbe. Die meisten Bilder, die verschiedene Orte des Alltags abbilden sollen (z. B. ein Zeltlager, Theater, Bibliothek) sind mit ·É±ð¾±ÃŸ gelesenen Menschen gezeichnet. Armut wird hingegen mitÌýMenschen of Color in Verbindung gebracht. Dies sind nur einige von vielen Beispielen wie das Buch rassistische undÌýexotisierende Ideen reproduziert und verbreitet. Es findet keine realistische Darstellung von Lebensrealitäten in den unterschiedlichen Ländern statt.
Zu Beginn des Buches noch vor der Titelseite stehen eine Frau und Mann Hand in Hand in mitten einer Urwaldlandschaft – beide nackt, beide ·É±ð¾±ÃŸ. Obwohl unkommentiert, ist es überdeutlich, dass dies Adam und Eva im Paradies darstellen soll. Dadurch wird suggeriert, die Menschheit, um die es im Folgenden geht, finde hier ihren Ursprung. So wird Weißsein im Sinne christlicher Glaubensvorstellungen zu einer Norm erhoben, deren Abweichungen dann in dem Buch betrachtet werden können.
Die weitgehende Fokussierung auf Unterschiede, die das Buch vornimmt, führt dazu, dass Gemeinsamkeit zwischen Menschen und Gruppen weitgehend ausgeblendet werden.
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